Erholung der Immobilienpreise bestätigt sich, Neubauwohnungen nahe Höchststand

Die Erholung am deutschen Immobilienmarkt setzt sich im dritten Quartal 2024 fort. Die Preise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser sind gegenüber dem Vorquartal (Q2 2024) abermals gestiegen und legten sogar im Jahresvergleich zu. Ein Vergleich nach Baujahresklassen zeigt, dass die Preise für Neubauwohnungen bereits wieder nahe an ihrem Höchststand notieren. Dies zeigt das jüngste Update des German Real Estate Index (GREIX), einem Gemeinschaftsprojekt der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte, ECONtribute und dem IfW Kiel.

Verglichen mit dem Vorquartal (Q3 2024 vs. Q2 2024), sind die Preise für Eigentumswohnungen um 1,4 Prozent gestiegen. Einfamilienhäuser legten um 1,3 Prozent zu. Mehrfamilienhäuser sanken dagegen leicht um 0,4 Prozent im Wert, im Vorquartal waren die Preise allerdings sehr kräftig um 4,4 Prozent gestiegen. Speziell in diesem Segment herrscht allerdings aufgrund geringer Transaktionen eine hohe Volatilität, und die Aussagekraft ist begrenzt.

Die Preisentwicklung insgesamt lag wie auch im Vorquartal über den aktuellen Inflationsraten.

Erstmals seit dem Einbruch vor rund zwei Jahren steigen die Preise auch im Jahresvergleich. Gegenüber dem Vorjahresquartal (Q3 2024 vs. Q3 2023) wurden Eigentumswohnungen um 0,9 Prozent teurer, Einfamilienhäuser verzeichneten eine schwarze Null (+0,1 Prozent). Mehrfamilienhäuser sanken um 2,8 Prozent im Wert, das Minus geht im 1 Vergleich zu vorherigen Quartalen aber stetig zurück, auch dies ist ein weiteres Zeichen einer Trendwende am Immobilienmarkt.

Die Anzahl an Immobilientransaktionen legte nochmals zu, sie befinden sich aber noch spürbar unter denen der Boom-Jahre bei rund 75 Prozent des Durchschnitts der Jahre 2019 bis 2021. Der Anteil von Neubauten hat sich dabei im Vergleich zum Durchschnitt der Boomjahre von etwa 20 Prozent auf nur noch 10 Prozent reduziert.

TOP 7 STÄDTE. In Deutschlands 7 größten Städten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt a. M., Hamburg, Köln, München, Stuttgart) zeigte sich alles in allem eine Seitwärtsbewegung gegenüber dem Vorquartal Q2 2024 mit leichten Ausschlägen nach oben und unten.

In Köln (+1,1 Prozent) und Stuttgart (+1,0 Prozent) war der stärkste Anstieg zu verzeichnen, in Hamburg der stärkste Rückgang (-0,7 Prozent). In Düsseldorf (+0,2 Prozent) bewegten sich die Preise seitwärts, ebenso in Frankfurt (-0,4 Prozent), wo sie aber bereits im vorherigen Quartal (Q2 2024 vs. Q1 2024) deutlich gestiegen waren.

WEITERE STÄDTE. Außerhalb der Top 7 Städte ist die Preisentwicklung für Eigentumswohnungen im Quartalsvergleich einheitlicher als in den Metropolen. Der Trend zeigt für fast alle Städte nach oben, insgesamt ist der Markt aber volatiler und es sind kräftigere Preisausschläge zu beobachten, was der geringeren Anzahl an Transaktionen geschuldet sein dürfte. Sehr deutlich war der Preisanstieg in Leipzig (+7 Prozent). Auch Duisburg (+6,3 Prozent) und Potsdam (+5,3 Prozent) legten kräftig zu, nach Rückgängen im ersten Halbjahr bestand in beiden Städten offenbar Aufholpotenzial. Ausschließlich in Dortmund sind die Preise gefallen (-2,2 Prozent). PREISENTWICKLUNGEN NACH BAUJAHRSKLASSEN. Die Preise für neu gebaute Eigentumswohnungen in Deutschlands Top-7-Metropolen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt a. M., Hamburg, Köln, München, Stuttgart) haben bereits fast wieder das Niveau ihrer Höchststände erreicht und liegen nur noch 1,5 Prozent unter dem Wert des dritten Quartals 2022. Sehr viel deutlicher war der Preisrückgang für Bestandsimmobilien der Top-7-Städte, unterteilt in die Baujahre vor und ab 1950. Sowohl für klassische Altbauten als auch für Wohnungen aus den Jahren nach dem Krieg bis heute fielen die Preise seit dem Höchststand stärker. Ebenfalls fällt die Erholung etwas langsamer aus, sodass die Preise noch mehr als 10 Prozent unter den Höchstständen aus Q3 2022 liegen. Die jüngste Entwicklung im Vergleich zum Vorquartal (Q3 2024 vs. Q2 2024) zeigt, dass die Preise über alle Baujahrsklassen hinweg wieder ähnlich stark ansteigen. Die Preise für Neubauten sind um 1,9 Prozent gestiegen. Bestandsimmobilien mit Baujahr nach 1950 legten sogar um 2,7 Prozent zu. Altbauten mit Baujahr vor 1950 verteuerten sich um 2,1 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresquartal Q3 2023 liegen alle Baujahrsklassen erstmals leicht im Plus.

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