Der BFW Bundesverband sorgt mit seinem FIABCI Prix d’Excellence jedes Jahr dafür, dass herausragende Bauprojekte die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen. Entscheidend ist nicht die Einzelleistung eines der Projektbeteiligten, sondern das Ergebnis als Ganzes. Nur wenn Architekten, Projektträger und Gewerke Hand in Hand arbeiten, kann dabei ein Ergebnis entstehen, das einen der begehrten Preise verdient hat.
Ein tolles Beispiel für ein solches Projekt ist das von den Projektträgern etwas kryptisch benannte „th62“. Hinter diesem Kürzel verbirgt sich die Umgestaltung des Geländes der ehemaligen Engelhardt Brauerei in Berlin. Dieses Zusammenspiel aus Wohngebäuden und Parkanlage wurde 2021 mit dem Prix d’Excellence in Silber in der Kategorie Wohnen ausgezeichnet.
Christian Roth, Partner & Geschäftsführer bei zanderrotharchitekten, erzählte im Interview mehr über dieses Bauprojekt:
Herr Roth, warum haben Sie sich im vergangenen Jahr mit diesem Projekt für den Prix beworben?
Das 2021 realisierte Wohnungsbauprojekt th62 mit 400 Wohneinheiten in Berlin-Pankow ist für unser Büro die erste Projektentwicklung und Umsetzung in dieser Größenordnung. Betrachtet man die Geschichte unseres Büros, so ist die th62 die logische Weiterentwicklung unserer bisherigen Projekte.
Umso schöner ist es, wenn die eigenen Ziele und Anforderungen dem Auslober des Preises FiABCI entsprechen und Mut und Mühen wertgeschätzt und ausgezeichnet werden.
Welchen Ratschlag würden Sie jungen Architektinnen und Architekten mit auf den Weg geben, wenn es um Projekte dieser Größenordnung geht?
Um Projekte dieser Größenordnung auch tatsächlich umzusetzen, braucht es Erfahrung, Know-how, Leidenschaft und Geduld. Und Geduld meint in so einem Fall einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren. Ein Team aus zuverlässigen und erfahrenen Projektpartnern, wie wir sie im Büro haben, erleichtert die Zusammenarbeit für eine derartige Herausforderung und führt zur erfolgreichen Umsetzung des Projektes.
Wie wichtig ist es, Preise und Titel dieser Art zu bekommen?
Auszeichnungen in der Architektur sind wichtig und verleihen den einzelnen Projekten noch mehr Sichtbarkeit, besonders in der derzeitigen problembehafteten Thematik des Berliner Wohnungsbaus. Hier wäre, glaube ich, ein echter Diskurs notwendig, um endlich alle Seiten besser zu verstehen.
Was ist denn aus Ihrer persönlichen Sicht das Besondere an diesem Gewinner-Projekt?
Das Projekt th62 verspricht neue Wohnqualitäten: von 17.000 qm Grundstücksfläche sind 11.000 qm unbebaut und bilden einen großen grünen Landschaftsgarten. Trotz der ökonomisch begründeten Typisierung und Wiederholung sind differenzierte Außenräume entstanden.
Der Prix d’Exellence wird jährlich vergeben, die Bewerbungsphase für 2022 läuft aktuell. Wer sein Bauprojekt einreichen möchte, kann dies unter https://www.fiabciprixgermany.com noch bis zum 30. Juni 2022 tun.