Markt Wohnungsmakrt Berlin Prenzlauer Berg Altbaustraße(Copyright: istock.com/Nikada)

Eigentumswohnung: Neu oder gebraucht?

Die Expert/innen des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) haben für den Postbank Wohnatlas die Immobilienangebote in 401 kreisfreien Städten und Landkreisen auf ihr Baujahr hin untersucht und in vier Klassen unterteilt: Altbauten mit Baujahr vor 1945, ältere Bestandsimmobilien (Baujahre 1945 bis 1999), neuwertige Wohnungen aus den Jahren 2000 bis 2018 und Neubauobjekte mit Erstbezug zwischen 2019 und 2021.

In 43 der 401 Regionen konnten allerdings keine Informationen zusammengetragen werden, da das Angebot in mindestens einer der untersuchten Klassen zu gering war. Im Durchschnitt sind über die Hälfte der Immobilien in den verbliebenen 358 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte Bestandsimmobilien, die zwischen 1945 und 1999 fertiggestellt wurden.

Mit 23 Prozent folgen die Neubauten, knapp acht Prozent der angebotenen Wohnungen können als neuwertig eingestuft werden. 8,5 Prozent der im vergangenen Jahr in Deutschland angebotenen Wohnungen waren Vorkriegsbauten, also Altbauten, die vor 1945 erstellt wurden. Für 11 Prozent aller angebotenen Wohnungen lagen keine Angaben zum Baujahr vor. Insgesamt dominieren somit ältere Bestandsbauten von mindestens 22 Jahren mit einem Anteil von fast 59 Prozent das Angebot. Regional kann der Anteil der jeweiligen Baujahre jedoch stark abweichen.

Altbauten vor allem im Osten sowie in Großstädten verstärkt angeboten

Das Angebot an Altbauten, die vor 1945 erbaut wurden, ist in vielen Großstädten hoch. Sie sind vor allem verstärkt im Osten Deutschlands zu finden – mit Ausnahme des südlichen Berliner Umlandes. So wurde in der sächsischen Stadt Chemnitz mehr als die Hälfte aller angebotenen Wohnungen (55,5 Prozent) vor 1945 erbaut. Unter den Top 10 der Regionen mit einem hohen Anteil an Altbauten befanden sich weitere ostdeutsche Städte wie Leipzig (47,1 Prozent), Frankfurt/Oder (46,0 Prozent), Gera (45,6 Prozent), Magdeburg (41,5 Prozent), Brandenburg an der Havel (38,7 Prozent) und Eisenach (36,2 Prozent). Auch die Hauptstadt Berlin reiht sich mit einem Anteil von 41,7 Prozent in die Riege ein. Es kommen noch die beiden sächsischen Landkreise Vogtlandkreis und Zwickau – mit Anteilen von 48,3 Prozent sowie 38,2 Prozent – hinzu.

Hier sind viele Neubauten zu finden

Die HWWI-Analyse zeigt, dass 2021 in 160 deutschen Regionen mindestens jede vierte angebotene Wohnung ein Neubau war. Wer sich nach einer brandneuen Immobilie sehnt, möglichst sogar im Erstbezug, der findet im süd-östlichen und nord-westlichen Umland Berlins, im Westen von Rheinland-Pfalz und in Bayern eine anteilig hohe Auswahl.

In zwölf bayerischen Landkreisen, darunter Dingolfing-Landau, Freising, Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim oder Ansbach, lag der Neubauanteil an allen angebotenen Wohnungen bei über 40 Prozent. Der Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz wies im vergangenen Jahr mit 60 Prozent den höchsten Anteil an neugebauten Wohnungen auf dem Markt auf. Rang drei und fünf belegen mit Trier-Saarburg und dem Rhein-Hunsrück-Kreis zwei rheinland-pfälzische Landkreise. In dem in der Nähe der Hauptstadt gelegenen Landkreis Ostprignitz-Ruppin wurden 2021 zwar nur sehr wenige Wohnungen zum Kauf angeboten – mit dem zweiten Rang im Vergleich zu den anderen Baualtersklassen waren anteilig jedoch viele Neubauten dabei.

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