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Direktinvestitionen 2024: Standort Deutschland unattraktiv, Unternehmen investitionsschwach

Neue Zahlen der Bundesbank zeigen, dass der Standort Deutschland für ausländische Firmen und ihre Investitionen sehr unattraktiv ist. Auch andersherum ist die Lage alarmierend: Der deutschen Wirtschaft fehlt die Kraft, ihre Präsenz im Ausland auszubauen.

Investments wollen gut überlegt sein, erst recht in unsicheren Zeiten: Wie ist das Wirtschaftswachstum? Wie teuer ist Energie? Ist die Regierung stabil? Die Bundesbank hat vorläufige Daten zu Direktinvestitionen für das Jahr 2024 veröffentlicht. Sie sind ein Gradmesser dafür, wie attraktiv der Standort Deutschland ist, für Unternehmensübernahmen, aber auch für Investitionen in neue Niederlassungen und neue Produktionsstandorte. Die druckfrischen Daten sind alarmierend: Deutschland wird immer unattraktiver für Unternehmen. Im vergangenen Jahr investierten ausländische Firmen nur knapp 35 Milliarden Euro in die Bundesrepublik. Das ist der zweitniedrigste Wert seit 2015, nur 2023 lief es noch schlechter für den Standort Deutschland.

Deutsche Firmen investieren weniger

Ebenfalls bedenklich auch der Blick in die andere Richtung: Der deutschen Wirtschaft fehlt insgesamt die Kraft, ihre Präsenz im Ausland in gewohnter Manier auszubauen. In den vergangenen zehn Jahren investierten deutsche Unternehmen Jahr für Jahr durchschnittlich 132 Milliarden Euro in anderen Ländern, 2024 waren es nur knapp 100 Milliarden Euro. Knapp ein Drittel dieser Investitionen flossen in die Vereinigten Staaten – deutlich mehr als in den Jahren zuvor. Für die US-Amerikaner läuft es also deutlich besser, die Wirtschaft dort wächst munter, die Energiekosten sind niedrig. Dass Trump nun mit Handelszöllen um sich wirft und die heimischen Unternehmen steuerlich entlastet, dürfte diesen Trend weiter verstärken.

Rahmenbedingungen müssen besser werden

Die neue Bundesregierung muss die Zahlen der Bundesbank als erschreckendes Warnsignal ernstnehmen. Wenn in der nächsten Legislaturperiode nicht die Investitionsbedingungen verbessert und so die Weichen wieder auf Wachstum gestellt werden, sieht es düster aus für die deutsche Wirtschaft und den Standort. Vor wenigen Monaten hat das IW mit dem IMK ausgerechnet, dass in den nächsten zehn Jahren 600 Milliarden Euro investiert werden müssen, um den Investitionsstau in den Kommunen zu beseitigen, Straße und Schiene zu verbessern, das Bildungssystem voranzubringen und die Klimatransformation umzusetzen. Der Staat muss ein positives Signal senden, das Investieren attraktiver machen und auch selbst mehr in den Standort investieren.

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