Die Innenstadt von morgen: Strategiepapier vorgestellt

Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) hat die neue Innenstadtstrategie vorgestellt. Anlass sind die enormen Herausforderungen für Innenstädte, Stadtkerne und Zentren, die durch die Corona-Pandemie noch verstärkt wurden. Ausgearbeitet wurde das Papier vom Beirat Innenstadt, der aus Vertretern von Gewerbe, Immobilienwirtschaft, Handel und Handwerk sowie den kommunalen Spitzenverbänden besteht. Auch der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen hat in den vergangenen Monaten aktiv an der Innenstadtstrategie mitgearbeitet.

Das Papier zielt darauf ab, Stadtzentren resilienter, das heißt widerstandsfähiger gegen Krisen zu machen. So wurde im Beirat mit Blick auf die Corona-Pandemie unter anderem auch über das Leerstandsmanagement, neue Formen der Beteiligung sowie den Umgang mit der Digitalisierung beraten. In der Innenstadtstrategie werden zum einen die aktuellen Herausforderungen und anstehenden Aufgaben und Chancen erfasst und beschrieben. Zum anderen werden vorhandene, zur Entwicklung der Innenstädte zur Verfügung stehende Instrumente dargestellt und mit mehr als 60 Beispielen aus der kommunalen Praxis veranschaulicht.

BFW-Präsident: Monotone Strukturen aufbrechen

BFW-Präsident Andreas Ibel erklärte zur Vorstellung der Innenstadtstrategie: „Unsere Innenstädte sind die zentralen Räume für unser gesellschaftliches Zusammenleben und haben daher eine ganz besondere soziale und wirtschaftliche Bedeutung, gerade in der Post-Corona Zeit. Eine der größten Herausforderungen bei der Stadtentwicklung ist es daher, die Vielfalt der Innenstädte wiederherzustellen. Monotone Strukturen, Funktionen und Nutzungen von Innenstädten müssen aufgebrochen werden. Es bedarf einer stärkeren Mischung von Wohnen, Gewerbe, Handel, Gastronomie sowie Kultur-, Bildungs- und Freizeitangeboten in den Innenstädten. Diese Umbrüche gilt es nun aktiv und mit Weitsicht zu gestalten, ohne dabei die Wirtschaftlichkeit aus dem Auge zu verlieren“.

Stärkung der Innenstädte: 37 gemeinsame Empfehlungen

Die Mitglieder des Beirats Innenstadt, darunter der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen haben sich auf insgesamt 37 gemeinsame Empfehlungen zur Stärkung der multifunktionalen, resilienten und kooperativen Innenstadt verständigt. Dazu gehören eine stärkere urbane Nutzungsmischung unter Einbeziehung aller Beteiligten, eine aktive Bodenpolitik, eine ausreichende Grünflächenversorgung, die Gewährleistung der Erreichbarkeit durch integrierte Mobilitätskonzepte sowie die Weiterentwicklung der Städtebauförderung von Bund und Ländern.

Innenstadtstrategie: Projektaufruf gestartet

Zeitgleich wurde am Donnerstag (22.07.21) der Projektaufruf zum Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ veröffentlicht. Damit sollen Städte und Gemeinden in die Lage versetzt werden, die anstehenden Herausforderungen mit finanzieller Unterstützung des Bundes besser zu meistern. Die neue Initiative ist mit einem Fördervolumen von 250 Millionen Euro ausgestattet. Finanziert werden sollen Modellprojekte, die innovative und experimentelle Vorhaben umsetzen, um lebendige Zentren von morgen zu entwickeln. Die Mittel dürfen anteilig auch für Partizipations- und Beteiligungsprozesse sowie für die Umsetzung geringfügig investiver Maßnahmen eingesetzt werden.

Alle Details zum Projektaufruf sowie das Konzeptpapier zur Innenstadtstrategie unter dem Titel „Die Innenstadt von morgen – multifunktional, resilient und kooperativ“ finden Sie unter diesem Artikel als Link bzw. zum Download.