Die Deutsche Bank finanzierte mit ihrem europäischen Kreditportfolio für Wohnimmobilien im vergangenen Jahr 3,9 Millionen Tonnen an CO2-Äquivalenten (MtCO2e/a). Das geht aus dem am 31. Mai veröffentlichten Bericht „Residential Real Estate – Leading to Net Zero“ hervor, in dem die Deutsche Bank Details zur Rolle von Wohnimmobilien in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie erläutert.
Die Bank legt damit erstmals die finanzierten Emissionen in ihrem Portfolio mit Wohnimmobilienkrediten offen. Zum Jahresende 2022 belief sich das Portfolio auf 175 Milliarden Euro, was rund 40 Prozent des gesamten Kreditbuchs der Bank entspricht. Damit hat die Bank mittlerweile für rund 60 Prozent ihres gesamten Kreditbuchs Angaben zu finanzierten Emissionen veröffentlicht – nachdem sie bereits im vergangenen Jahr über die finanzierten Emissionen in ihrem Unternehmenskreditbuch mit einem Gesamtvolumen von 107 Milliarden Euro berichtete. Sie betrugen für 2022 insgesamt 30,5 MtCO2e/a.
Sanierung: Eine 80-Milliarden-Euro-Herausforderung für Privatkunden
Der aktuelle Bericht zeigt auch finanzielle Auswirkungen für Hausbesitzer auf, die die Energieeffizienz ihrer Immobilien im Zuge künftiger EU-Anforderungen steigern müssen. Demnach können die Kosten für die Sanierung eines einzelnen Wohnhauses den Betrag von 100.000 Euro übersteigen, um die höchste Energieeffizienzklasse A im Energieausweis (EPC) zu erreichen. Die Wohnimmobilienkunden der Deutschen Bank müssten demnach in heutigen Preisen rund 80 Milliarden Euro für Renovierungsarbeiten aufwenden, um ihre Eigenheime auf diesen Standard zu bringen. Das entspricht rund 50 Prozent des bestehenden Kreditportfolios für Wohnimmobilien der Bank und verdeutlicht den enormen Investitionsbedarf in Deutschland und in den europäischen Volkswirtschaften. Die Analyse zeigt auch, dass zwei Drittel der Privatkunden der Deutschen Bank in der Lage sein sollten, entsprechende Sanierungen und Energieeffizienz-Maßnahmen zu finanzieren. Das verbleibende Drittel wird auf zusätzliche finanzielle Hilfen angewiesen sein. Der Bericht bestärkt die Bank somit in ihrer Ansicht, dass Finanzsektor und Politik eng zusammenarbeiten sollten, um Hausbesitzern die Sanierung von Bestandsobjekten zu ermöglichen und damit die Emissionen zu verringern.
Der Bericht zeigt für verschiedene Szenarien auf, wie bis 2050 Netto-Null-Emissionen im Wohnimmobiliensektor erreicht werden können und macht so die gesamtwirtschaftliche Dimension der Aufgabe deutlich.
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