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Der F+B-Wohn-Index Deutschland Q2/2021

Der F+B-Wohn-Index Deutschland als Durchschnitt der Preis- und Mietentwicklung von Wohnimmobilien für alle Gemeinden in Deutschland stieg im 2. Quartal 2021 im Vergleich zum Vorquartal um 0,7 Prozent und im Vergleich zum Vorjahresquartal um 3,2 Prozent. Die mit dem Index gemessene Wachstumsdynamik hat sich also im Verlauf des 2. Quartals 2021 in der Gesamtschau des deutschen Wohnimmobilienmarktes abgeschwächt.

Ursache waren die deutlich reduzierten Preissteigerungen für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser. „Das Eigentumssegment dämpfte also erstmals nach vielen Jahren die Entwicklung des Gesamt-Indexes, während die Mieten überdurchschnittlich anzogen“, erklärte F+B-Geschäftsführer Dr. Bernd Leutner. Ob diese bemerkenswerte Entwicklung eine Trendumkehr darstellt, könne aktuell noch nicht sicher beurteilt werden. Deutlich werde aber auf jeden Fall, dass der deutsche Wohnungsmarkt in Bewegung ist, so Leutner.

Die nunmehr zweieinhalbjährige Stagnationsphase bei den Neuvertragsmieten ist offenbar beendet. So sind diese im Vergleich der Quartale Q2/2021 zu Q1/2021 um 1,1 Prozent und damit wieder deutlich gestiegen. Im Jahresvergleich mit dem 2. Quartal 2020 lag die Wachstumsrate der Angebotsmieten noch bei 0,5 Prozent. Auch die Betrachtung der Top 50-Standorte in Deutschland mit dem höchsten Mietenniveau legt eine ähnliche Interpretation für diese Trendumkehr nahe. So waren im Vergleich zum Vorquartal nur noch in 12 der 50 teuersten Städte Deutschlands die Mieten bei der Neuvermietung gesunken, während das im davor liegenden Dreimonatszeitraum noch für 17 Städte zutraf. Im Vergleich zum Vorjahresquartal 2020 gab es reale Mietpreisrückgänge in 11 der teuersten 50 Städte (im davor liegenden Quartalsvergleich Q1/2021 zu Q1/2020 traf dies auf 25 Städte zu). Dr. Leutner: „Die zwischenzeitliche Entspannung bei der Corona-Pandemie im 2. Quartal dieses Jahres führte offenbar zu einer erhöhten Nachfrage nach Mietwohnungen, die auf ein um 23 Prozent reduziertes Anzeigenvolumen traf. Durch diesen Gap zwischen Angebot und Nachfrage entstand die ungewöhnlich hohe Steigerungsrate bei den Angebotsmieten im Bundesdurchschnitt.“

Neuvertragsmieten und Bestandsmieten veränderten sich mit 0,5 Prozent bzw. 1,4 Prozent im Vergleich zu ihren Vorjahresquartalen nach wie vor nennenswert unterhalb des Anstiegs des Gesamt-Index von 3,2 Prozent. Die relativen Abstände zum Gesamt-Index sind zwar deutlich erkennbar, nehmen aber ab. Wohnungsmieten und Preise von Wohneigentum entwickeln sich im Bundesdurchschnitt aktuell synchron.

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