Eine aktuelle Sonderauswertung des KfW-Mittelstandspanels ergibt, dass die Ausbildungsaktivität, die weit überwiegend in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) stattfindet, durch die Corona-Krise stark beeinträchtigt wurde. Bei 28 Prozent der Ausbildungsunternehmen ist im Jahr 2020 die Anzahl der Azubis gesunken. Insgesamt gab es in Deutschland einen Rückgang um drei Prozent von 1,33 auf 1,29 Millionen Azubis.
Die Auswertung ergibt auch für das gerade gestartete Ausbildungsjahr eine negative Tendenz: 26 Prozent der Ausbildungsunternehmen rechnen auch im Jahr 2021 mit einem Rückgang. Trotz der in Fahrt kommenden Konjunktur ist eine schnelle Erholung des Ausbildungsmarkts unwahrscheinlich.
„Die Vorabauswertung des KfW-Mittelstandspanels macht wenig Hoffnung auf eine schnelle Erholung oder Nachholeffekte auf dem deutschen Ausbildungsmarkt. Möglicherweise wird die Bereitschaft, langfristig Verantwortung für Auszubildende zu übernehmen, noch durch Unsicherheit bezüglich des stockenden Impftempos und der Delta-Variante gebremst. Sowohl für die Zukunft der betroffenen Schülerinnen und Schüler als auch für die Wettbewerbsfähigkeit der mittelständischen Unternehmen, die bereits heute häufig unter Fachkräftemangel leiden, ist es wichtig, dass die Ausbildungsaktivität möglichst bald zum Vorkrisenniveau zurückkehrt.“
Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW