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Bundesregierung: Materialengpässe sind konjunkturbedingt

Die Bundesregierung geht davon aus, dass die Materialengpässe und Preissteigerungen im Baubereich nur von vorübergehender Dauer sind. Bei vielen Baumaterialien müssten nach der Pandemie-Zeit die Produktionskapazitäten für Vorprodukte erst wieder hochgefahren werden, heißt es. Sobald wieder mehr Angebot zur Verfügung stehe, würden sich die Märkte entspannen. Die Funktionstüchtigkeit der Lieferketten sei nicht grundsätzlich gestört.

Die gestiegenen Preise hätten bewiesen, dass die Knappheitssignale so funktionieren, wie in der sozialen Marktwirtschaft vorgesehen, teilte die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion mit. Bei Nadel-Schnittholz überlagerten sich demnach einige weitere, auch außenwirtschaftliche Faktoren. Auf dem Weltmarkt sei die Holznachfrage auf Märkten wie den USA und China, aber auch aus dem arabischen Raum schon seit längerer Zeit gestiegen. Dies sei bedingt durch den Handelsstreit zwischen den USA und Kanada, aber auch durch das von Russland verhängte Exportverbot für Rundhölzer.

Angesichts der hohen Qualitätsstandards in der EU konnte im Export nach Asien und in die USA Holz abgesetzt werden, das im inländischen Markt bislang nicht nachgefragt wurde. Zudem habe das von der US-Regierung angekündigte Infrastrukturprogramm den Weltmarktpreis für Holz weiter beflügelt. Diese Störungen beeinträchtigten die Holzversorgung der Bauwirtschaft in Deutschland, wie die Bundesregierung weiter mitteilte. Sie verwies auf einen Runden Tisch mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, an dem die Fachverbände der Wertschöpfungskette Holz sowie die Bauwirtschaft beteiligt waren. Dabei sei vereinbart worden, die Nutzung von Holz weiter zu stärken. Zunächst müsse sich jedoch der Markt beruhigen.

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