• Flächenumsatz von rund 1,9 Millionen Quadratmetern in den Top 7
• Leerstand im dritten Quartal mit weiterem Anstieg auf nun 7,0 Prozent
• Spitzenmieten in fünf der Top-7-Standorte weiter im Aufwärtstrend
• Konjunkturelle Impulse bleiben aus – spürbare Marktbelebung nicht vor Mitte 2025
In den sieben größten Bürovermietungsmärkten Deutschlands wurden in den ersten drei Quartalen 2024 rund 1,9 Millionen Quadratmeter Bürofläche umgesetzt. Damit wurde das Vorjahresergebnis um rund 6 Prozent übertroffen. Stuttgart und München (je rund 37 Prozent) zeigten die deutlichste Steigerung zum Vorjahr. Rückgänge waren in Hamburg (-13 Prozent) und Düsseldorf (-12 Prozent) zu beobachten.
Cem Ergüney, Head of Office Letting Germany bei Colliers: „Auch im dritten Quartal 2024 setzt sich die leichte Marktbelebung, die wir bereits in den Vorquartalen registriert haben, weiter fort. Der Flächenumsatz stieg im Vergleich zu den Vorquartalen nochmals leicht auf 670.000 Quadratmeter. Im Größensegment über 10.000 Quadratmeter wurden fünf Abschlüsse mit einer Gesamtfläche von rund 115.000 Quadratmetern gezählt. Interessant ist hierbei, dass alle fünf Abschlüsse von Mietern aus dem Bereich der Öffentlichen Verwaltung getätigt wurden. Dies unterstreicht die Bedeutung dieser Mietergruppe für den Büromarkt in einem konjunkturell schwierigen Umfeld und zeigt weiterhin, wie groß der Aufholbedarf der öffentlichen Hand in Bezug auf moderne Büroflächen ist.“
Leerstand mit weiterem Anstieg im dritten Quartal
Die Leerstandsquote setzt auch im dritten Quartal den Aufwärtstrend der letzten Quartale fort. Mit einem Anstieg um 30 Basispunkte bzw. 335.000 Quadratmeter im Vergleich zum Vorquartal erreicht die Leerstandsquote erstmals seit 2013 ein Niveau von 7 Prozent. Die Neubautätigkeit bleibt mit einem Fertigstellungsvolumen von rund 1,5 Millionen Quadratmetern pro Jahr in den Jahren 2024 bis 2026 auf einem hohen Niveau. 2027 ist nach aktuellem Stand dann ein spürbarer Einbruch auf 600.000 Quadratmeter zu erwarten.
„Die derzeit noch hohe Bautätigkeit sowie die schwächelnde Flächennachfrage treiben aktuell die Leerstände nach oben. Wir gehen davon aus, dass sich diese Entwicklung auch im kommenden Jahr fortsetzt, wenn auch mit nachlassender Dynamik. Ab 2027 kommt der Einbruch der Bautätigkeit zum Tragen, der dann in den Folgejahren zu einer spürbaren Verknappung von modernen Büroflächen führen wird. Im Gesamtmarkt rechnen wir beim Leerstand mit einer Plateaubildung in den Folgejahren“, analysiert Ergüney.
Spitzenmieten in Mehrzahl der Top 7 weiter im Aufwärtstrend
Im Jahresvergleich konnten die Spitzenmieten in fünf der Top-7-Standorte nochmals zulegen. München (15,2 Prozent) führt das Feld weiterhin an, gefolgt von Düsseldorf (10,3 Prozent), Frankfurt (4,3 Prozent) und Berlin (2,9 Prozent). In Stuttgart und Hamburg haben sich die Spitzenmieten in den letzten Quartalen auf einem hohen Niveau stabilisiert, während in Köln ein Rückgang um rund 7 Prozent zu verzeichnen war. Die hochpreisigen Abschlüsse der Vorjahre konnten hier nicht wiederholt werden.
Auch die Durchschnittsmieten stiegen im dritten Quartal 2024 im Vorjahresvergleich mit Ausnahme von Düsseldorf (-2,4 Prozent) in allen Standorten. In Stuttgart (14,4 Prozent) und München (7,2 Prozent) waren die stärksten Anstiege zu beobachten.
Ausblick: Markterholung schwächer als zur Jahresmitte erwartet, stärkere Wachstumsimpulse frühestens Mitte 2025
Andreas Trumpp, Head of Market Intelligence & Foresight bei Colliers: „Auch wenn sich die leichte Markterholung der Vorquartale im dritten Quartal fortgesetzt hat, bleibt die Dynamik hinter unseren Erwartungen zurück. Der Ausblick für die konjunkturelle Entwicklung hat sich in den letzten Monaten deutlich eingetrübt. Dies zeigen die Rückgänge des ifo Geschäftsklimaindex sowie die Negativkorrekturen der Wachstumsprognose führender Forschungsinstitute. Konjunktureller Rückenwind für die Bürovermietungsmärkte ist daher frühestens im Jahresverlauf 2025 zu erwarten. Für das Gesamtjahr 2024 rechnen wir mit einem Flächenumsatz von bis zu 2,4 Millionen Quadratmetern und damit einem Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres.“