Bürovermietungsmärkte entwickeln sich unterschiedlich

Nach Angaben von Colliers wurden im ersten Halbjahr 2021 in den sieben größten Bürozentren Deutschlands rund 1.177.300 m² Büroflächen umgesetzt. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 entspricht das einem leichten Rückgang von 5,6 Prozent. Der zehnjährige Durchschnitt wurde damit um 25 Prozent unterschritten. Die Marktaktivität ist aber an den einzelnen Standorten individuell ausgeprägt.

Stephan Bräuning, Head of Office Letting bei Colliers: „Die Büromärkte stehen erwartungsgemäß noch immer unter dem Eindruck der Pandemie. Zwar kehren die Beschäftigten aufgrund sinkender Inzidenzwerte und steigender Impfquoten wieder vermehrt in die Büros zurück, doch stehen die marktwirksamen Entscheidungen über zukünftige Flächenbedarfe größtenteils noch aus. Investitionsentscheidungen, zu denen auch Flächenanmietungen oder Standortverlagerungen gehören, werden vor dem Hintergrund noch nicht absehbarer Spätfolgen der Pandemiemaßnahmen geschoben. Viele Firmen entwickeln derzeit Konzepte für ihre Büros der Zukunft und adjustieren Anforderungsprofile. Die gewichtete Leerstandsrate steigt, wie von uns erwartet, erneut leicht an und notiert aktuell bei 4,1 Prozent.“

Teilweise deutliche Unterschiede beim Flächenumsatz in den einzelnen Städten

Wie schon im ersten Quartal entwickeln sich die regionalen Büromärkte nicht einheitlich. Im ersten Halbjahr wurden in Berlin insgesamt 309.000 m² Büroflächen umgesetzt. Das entspricht einem leichten Rückgang von 6 Prozent verglichen mit dem ersten Halbjahr 2020. Auch der zehnjährige Durchschnitt wurde um rund 8 Prozent verpasst. Insgesamt ist die Stimmung aber positiv, mehrere größere Gesuche sind am Markt.

Den zweiten Platz belegt München mit einem Flächenumsatz von nur rund 230.200 m². Gegenüber den ersten sechs Monaten 2020 ist dies ein Rückgang von knapp 29 Prozent. Die letzten drei Monate waren etwas umsatzstärker als das erste Quartal, das Ergebnis liegt aber noch deutlich unter Vorkrisenniveau.

Auf dem dritten Platz rangiert die Hansestadt Hamburg. Hier wurden im ersten Halbjahr 213.000 m² umgesetzt. Die letzten drei Monate waren etwas umsatzschwächer, was auch daran lag, dass einige größere Mietverträge im ersten Quartal erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Grundsätzlich ist die Stimmung am Markt aber recht positiv. Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2020 liegt der Flächenumsatz fast 22 Prozent höher. Der zehnjährige Durchschnitt wurde dennoch um rund 10 Prozent verfehlt.

Es folgt mit einem Halbjahresumsatz von 166.700 m² Frankfurt. Hier war das kleinflächige Segment recht aktiv und in Verbindung mit dem Abschluss von knapp 20.000 m² durch Nestlé ergibt sich ein gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast 49 Prozent verbessertes Bild.

In Köln wurden in den vergangenen sechs Monaten insgesamt 110.000 m² Büroflächen umgesetzt. Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2020 ist das eine Steigerung von gut 29 Prozent. In der Domstadt gab es mehrere größere Abschlüsse und eine anmietungsfreudige Öffentliche Verwaltung, die das Ergebnis maßgeblich trägt.

Um fast 31 Prozent sank der Flächenumsatz im Vergleich zur Vorjahresperiode in Düsseldorf. In der Landeshauptstadt wurden nur 97.500 m² Büroflächen im ersten Halbjahr 2021 umgesetzt. Die Aktivität war in allen Segmenten verhalten, und es wurde kein Abschluss über 5.000 Quadratmeter registriert.

Schlusslicht ist Stuttgart. Hier verzeichnet der Markt ein äußerst schwaches Halbjahresergebnis in Höhe von 50.900 m². Das Ergebnis der letzten drei Monate blieb nochmal hinter dem ersten Quartal zurück. Anders als in der Vergangenheit spielt das verarbeitende Gewerbe auf dem Vermietungsmarkt derzeit keine Rolle. Einzig das kleinflächige Segment erzielte ein solides Ergebnis.

Weitere Einzelheiten in der Pressemitteilung abrufbar, die unten zum Download bereit steht.

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