Nach Angaben von Colliers wurden auf den sieben größten Büromärkten Deutschlands im Jahr 2021 über 3.110.000 Quadratmeter Büroflächen umgesetzt. Dies entspricht einer Steigerung von rund 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der zehnjährige Durchschnitt wurde nur um rund 9 Prozent verfehlt. An allen TOP 7-Standorten wurde ein besseres Ergebnis als 2020 registriert. Zum Halbjahr zeichnete sich dieser positive Trend noch nicht an allen Standorten ab. Die Leerstandsrate steigt abermals leicht an und liegt derzeit bei 4,6 Prozent. Im Vorquartal lag sie bei 4,3 Prozent.
Alle TOP 7-Standorte legen bei Flächenumsätzen zu
Zum wiederholten Mal wurden in Berlin die meisten Büroflächen umgesetzt. 830.000 Quadratmeter bedeuten ein sattes Plus von 13 Prozent gegenüber 2020. Der Markt zeigte sich zum Jahresende erneut von seiner besten Seite und schließt das Jahr mit einem hervorragenden Schlussquartal.
Mit 664.500 Quadratmetern auf dem zweiten Platz liegt München. Auch hier liegt das Ergebnis beachtliche 17 Prozent über dem Flächenumsatz 2020. Zahlreiche größere Abschlüsse im letzten Quartal machen das extrem schwache erste Halbjahr in Teilen wieder wett und bescheren dem Münchener Bürovermietungsmarkt ein respektables Jahresergebnis.
Hamburg komplettiert das Podium mit einem Flächenumsatz in Höhe von 470.800 Quadratmetern. Insgesamt ein zufriedenstellendes Ergebnis für den Hamburger Bürovermietungsmarkt. Gegenüber dem schwachen letzten Jahr bedeutet das einen Zuwachs von rund 41 Prozent. Einige Großgesuche konnten im abgelaufenen Jahr nicht mit passenden Flächen bedient werden und sind nach wie vor aktiv. Ansonsten wäre das Volumen vermutlich noch höher ausgefallen.
Knapp dahinter folgt Frankfurt. Hier wurden fast 33 Prozent mehr Flächen als 2020 umgesetzt, was einem Gesamtergebnis von 437.500 Quadratmetern entspricht. Mit diesem Ergebnis wurden die anfänglichen Erwartungen übertroffen. Dazu beigetragen haben vor allem die starken letzten drei Monate, in denen einige Abschlüsse oberhalb 5.000 Quadratmeter über die Ziellinie geschoben wurden.
Düsseldorf verzeichnete im Jahr 2021 einen Flächenumsatz von 280.000 Quadratmetern, was einer Steigerung von 13 Prozent, verglichen mit 2020, entspricht. Auch in der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens war das zweite Halbjahr deutlich belebter, als noch das erste.
Dicht dahinter folgt Köln. In der Domstadt wurden 270.000 Quadratmeter Büroflächen umgesetzt. Das entspricht einer Steigerung von rund einem Drittel. Das sehr gute Ergebnis, maßgeblich getrieben durch die Öffentliche Hand, kann somit wieder an Vor-Corona-Zeiten anknüpfen.
Mit 157.400 Quadratmetern bildet Stuttgart das Schlusslicht. Aber auch hier wuchs der Flächenumsatz gegenüber 2020 um beachtliche 13 Prozent. Maßgeblich dafür waren durch Eigennutzer umgesetzte Flächen im Schlussquartal. Unterm Strich bleibt ein niedriges Jahresergebnis, was aber nicht an mangelnder Aktivität lag. Die Anzahl der Abschlüsse lag sogar über dem Niveau der Jahre 2018/2019, es fehlten aber Großabschlüsse. Zurückhaltende Nachfrage seitens des verarbeitenden Gewerbes, aber vor allem Flächenknappheit in Zentrumslagen sind hierfür Gründe.
Spitzenmieten weiterhin stabil
Zwar schwankte die Spitzenmiete im Jahresverlauf an dem einen oder anderen Standort leicht, starke Veränderungen gab es aber nicht. Nach wie vor die höchsten Spitzenmiete mit unverändert 45 Euro pro Quadratmeter wird in Frankfurt erzielt. Verglichen mit dem äußerst starken Jahr 2019 hat die Spitzenmiete sogar an fast allen Standorten zugenommen.
Auch die Durchschnittmiete entwickelt sich mehrheitlich positiv. Im Vorjahresvergleich weisen lediglich Frankfurt und Stuttgart einen leichten Rückgang aus. An beiden Standorten sanken die Durchschnittsmieten um jeweils 50 Cent auf 22,50 Euro pro Quadratmeter beziehungsweise 16,10 Euro pro Quadratmeter. An allen anderen Standorten lag die Durchschnittsmiete höher als noch vor einem Jahr. Das kräftigste Plus verzeichnet München, hier stieg die Durchschnittsmiete um 2 Euro auf 23,50 Euro pro Quadratmeter.
Leerstände nehmen weiter moderat zu
Derzeit stehen rund 4,3 Millionen Quadratmeter freie Büroflächen in den Top 7 zur kurzfristigen Anmietung zur Verfügung. Der Leerstand hat in den letzten Monaten kontinuierlich zugenommen und die flächengewichtete Leerstandsquote liegt derzeit bei 4,6 Prozent. Die geringste Leerstandquote weist der Berliner Bürovermietungsmarkt mit 3,1 Prozent aus. Am höchsten sind die Leerstände in Frankfurt mit 8,8 Prozent.
Ausblick
Die zweite Jahreshälfte war auf den Büromärkten eindeutig die stärkere, und es besteht begründete Hoffnung, dass sich die positive Entwicklung ins Jahr 2022 fortsetzt. Allerdings sind derzeit keine großen Sprünge im Flächenumsatz abzusehen, und das Ergebnis wird noch recht deutlich hinter den Flächenumsätzen der Vor-Corona-Zeit zurückbleiben. Für 2022 erwartet Colliers ein leicht besseres Ergebnis als 2021, etwa 3,2 Millionen Quadratmeter Büroflächenumsatz.
Die komplette Pressemitteilung von Colliers finden Sie unten.