Bismarck Quartier – Neue Vielfalt am Ringpark

Das Bismarck Quartier ist das erste urbane Quartier der Stadt, das Wohnen, Arbeiten, Kita, Hotel, Nahversorgung und Gastronomie vereinen wird. Als ein neues Stück Stadt, das offen ist für alle Würzburger, wird es den Standort nachhaltig aufwerten: Attraktiv gestaltete Freiflächen, Plätze mit hoher Aufenthaltsqualität, Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf, Cafés, Restaurants, Dienstleistungen, Ateliers und eine Kinderbetreuungseinrichtung schaffen eine vielfältige Infrastruktur, die das Angebot rund um die Innenstadt sinnvoll ergänzt. Der Beethovengruppe ist es dabei als Eigentümer besonders wichtig, den hohen Stellenwert zu bewahren, den die Natur zu Recht in Würzburg hat: Weinberge, Parks und Naherholungsgebiete machen hier die einzigartige Lebensqualität aus.

Der städtebauliche Realisierungswettbewerb

IDEEN MIT ZUKUNFT

Die städtebauliche Entwicklung des Bismarck Quartiers ist eine große Herausforderung: 3,35 Hektar bislang gewerblich genutzte Fläche, mitten in Würzburg und fast komplett versiegelt. Das Ziel: Ein zukunftsfähiges Konzept für ein lebenswertes, durchmischtes, grünes Quartier. Hohe Qualität entsteht nicht von allein.

Wenn wir der Stadtentwicklung vielfältige Denkräume eröffnen, anstatt sie über starre Pläne korsettieren zu wollen, erhalten wir meist richtungsweisende Ergebnisse. Die Entscheidung, diese komplexe Aufgabe über ein Wettbewerbsverfahren lösen zu lassen, war daher gut und richtig. 14 preisgekrönte Stadtplanungs- und Architekturbüros präsentierten ihre Arbeiten – mit vielen guten Ideen. Dieses Beispiel sollte Anregung sein für private Bauherren, ähnlich anspruchsvolle Projekte an wichtigen Standorten auf den Weg zu bringen.

Prof. Kunibert Wachten, Preisgerichtsvorsitzender, Architekt und Stadtplaner

Die Gestaltung von Stadträumen gelingt am besten, wenn wir Ziele und Maßstäbe im Diskurs entwickeln und schärfen.

Prof. Kunibert Wachten

Die Gewinner

PLANUNG MIT WEITBLICK

Als Architekten und Stadtplaner sehen sich baumschlager eberle in der Verantwortung, Lebensräume zu gestalten. Entwürfe entwickeln sie mit einem klaren Blick für den Ort. Das Credo lautet, im umfassenden Sinne nachhaltig zu bauen. Das geht weit über Energiefragen und den Umgang mit Ressourcen hinaus. Im Fokus steht auch die kulturelle, soziale und ästhetische Wertbeständigkeit. Gedacht wird in Jahrhunderten. Eine Haltung, die mit dem ganzheitlichen Ansatz der Landschaftsarchitekten von Planstatt Senner korrespondiert: Landschaft und Siedlung müssen miteinander kommunizieren, um in Einklang gebracht zu werden.

Baumschlager eberle Architekten

Der Entwurf

STADTENTWICKLUNG, DIE MENSCHEN ZUSAMMENBRINGT

Wohnen, Büros, Hotel und Kita – der Entwurf für das Bismarck Quartier setzt auf das Miteinander. Vier Teilbereiche, deren Mittelpunkt jeweils ein Hof bildet: nach Süden hin offen, nach Norden zur Bahn hin geschlossen, wirken sie einladend für die Umgebung bei gleichzeitiger Intimität für die Bewohner. Im Osten formiert ein Hotelneubau mit dem Posthochhaus ein neues Ensemble, das den Auftakt des Quartiers gen Westen darstellt, im Sockel wird ein Nahversorger untergebracht. In den westlichen Teil des Areals wird eine Kita integriert. Begrünte Wegebeziehungen mit Bäumen und Büschen auf den Freiflächen sowie extensiv bepflanzte Dächer sorgen für gutes Klima und Atmosphäre.

Sensible Gestaltung

MEHR WÜRZBURG, MEHR AUFENTHALTSQUALITÄT

Die Versiegelung des Grundstücks wird aufgebrochen, drei neue Sichtachsen geben den Blick zum Würzburger Stein frei. Zwischen dem Ringpark und den Weinbergen wird eine Ver­bindung geschaffen, die nicht nur optisch für Wohlbefinden sorgt. Der geplante Wasserlauf ist eine liebevolle Hommage an die Pleichach. Sitz- und Spielmöglichkeiten, Terrassen für Cafés und Ateliers sowie eine überdeckte Piazza ziehen öffentliches Leben an. Großzügige Freiflächen sowie freigestellte Kopfbauten zur Bismarckstraße hin sind eine Referenz zu den Gebäuden der Nachbarschaft, aber ins Heute transportiert. So gelingt der Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Zukunft.

Kluges Verkehrskonzept

MEHR BEWEGUNGSFREIHEIT

Keine Autos, mehr Platz für Leben: Geparkt wird überwiegend unterirdisch. Die Tiefgarage wird im Norden über eine Verlängerung der Harfenstraße befahrbar sein. Fußgänger und Radfahrer erreichen das neue Quartier über den Bahnhofsplatz, die Bismarckstraße und die Harfen­straße. Selbst der Weg durch den langen Harfen­tunnel, der einzige Fußweg auf die andere Seite des Bahnhofs und in die Weinberge, wird angenehmer. Verkürzt und bis zum Gleiskörper oberirdisch geführt, mündet er künftig im nördlichen Bereich auf einen kleinen Platz, der zwischen dem Höhenniveau der Gleisanlagen und dem Quartier ver­mittelt. Der berüchtigte „Knick“ in der Unterführung fällt damit weg. Das sorgt für mehr Lichteinfall und Sicherheit.

Echter Lebensraum entsteht da, wo wir die Bedürfnisse von Mensch und Umwelt in den Mittelpunkt stellen.

Dr. Alexander Weigand, beethovengruppe

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