BFW warnt: Der Flächenmarkt trocknet aus!

Die Luft für private Investoren und Projektentwickler, Wohnraum noch bezahlbar und rentabel zu bauen, wird immer dünner. Schuld daran sind vor allem der immer größere Baulandmangel und die explodierenden Kosten für baureifes Land. So lautet das Fazit der Prognos-Studie, die der BFW Bundesverband gemeinsam mit dem Verbändebündnis Wohnungsbau auf dem elften Wohnungsbautag am 9. Mai 2019 in Berlin vorgestellt hat.

Der diesjährige Wohnungsbautag wurde vor rund 300 hochrangigen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung von BFW-Vizepräsident Frank Vierkötter eröffnet. Der Bremer Unternehmer berichtete von den Neubau-Hürden für die mittelständische Immobilienwirtschaft und verwies auf die zentrale Verantwortung von Bund, Ländern und Kommunen: „Nur der Staat kann Bauland schaffen – und wenn er das nicht tut, sind auch alle anderen Maßnahmen zum Ankurbeln des Neubaus zum Scheitern verurteilt!”

Das Verbändebündnis Wohnungsbau, dem neben dem BFW unter anderem der Deutsche Mieterbund, der GdW und die IG Bau angehören, hatte die Studie am gleichen Tag bereits auf einem Treffen mit rund 70 Bundestagsabgeordneten und auf einer Pressekonferenz präsentiert. Unisono appellierten die Verbände, bei neuen Maßnahmen, Gesetzen oder Förderungen dürfe nicht die kurzfristige Perspektive der kommenden zwei bis vier Jahre im Fokus stehen. Notwendig sei vielmehr ein strategischer Blick darauf, was für die Wohnungsmärkte mittel- bis langfristig erforderlich sei. Gefragt sei jetzt eine Wohnungsbau-Strategie mit Perspektive und keine „politische Fahrt auf Sicht – von einem Wahltermin zum anderen“.

Der Wohnungsbautag hat sich in den vergangenen Jahren zum wichtigsten Event der Immobilienbranche in der Bundeshauptstadt entwickelt, bei dem hochrangige Polit-Prominenz aus allen föderalen Ebenen zu Wort kommt. So diskutierten die Fraktionsvorsitzenden Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) und Dietmar Bartsch (die LINKE) unter anderem mit Dr. Dorothee Stapelfeldt (Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen in Hamburg) und Hans-Joachim Grote (Innenminister in Schleswig-Holstein und Vorsitzender der Bauministerkonferenz). Mit besonderer Spannung war das Grußwort der SPD-Partei- und Fraktionsvorsitzenden Andrea Nahles erwartet worden, die klar stellte: „Ich halte wenig von der Enteignungsdebatte – Enteignungen bringen keine Entlastung auf dem Wohnungsmarkt. In Enteignungsphantasien können wir nicht wohnen!“ Nahles ließ jedoch auch keinen Zweifel daran, dass sie schärfere Eingriffe in das Mietrecht für das Gebot der Stunde und nicht zuletzt die Debatte um Mietendeckel für richtungsweisend hält.

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