BFW: Mieterstrom ans Netz bringen

Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen fordert gemeinsam mit anderen wohnungs- und immobilienwirtschaftlichen Verbänden in einem offenen Brief die Bundesregierung auf, unmittelbar Schritte einzuleiten, um mit konsequentem Mieterstrom und weiteren Maßnahmen Konvergenz der Systeme Wärme, Strom und Mobilität zu ermöglichen. „Jede Kilowattstunde zählt“, erklärte BFW-Präsident Dirk Salewski in Berlin.

„Wir können es uns überhaupt nicht leisten, auf günstigen Strom zu verzichten. Die akute Sicherung der Grundversorgung für Haushalte und Betriebe mit Energie verlangt jeden innovativen Schritt zu gehen, der uns zur Verfügung steht. Der ‚Mieterstrom‘ muss endlich erweitert werden, beim selbst genutzten Eigenheim ist er bereits ein Erfolg. Der Kreis derjenigen, die sich mit günstigem, vor Ort produziertem Strom versorgt, muss erweitert werden. Wir brauchen die gesetzliche Gleichstellung von Mehrfamilienhäusern, auch wenn Drittversorger die Anlage betreiben. Wir fordern den Gesetzgeber und die Bundesregierung nachdrücklich auf, umgehend einen Regelungsrahmen für das Konzept des ‚Mieterstroms‘ zu erlassen. Wir haben hier eine einfache, praktische Lösung für die angespannte Lage“, erklärte Salewski.

Radikale Vereinfachung

„Es geht um die radikale Vereinfachung der direkten Verwendung von lokal erzeugtem erneuerbarem Strom im Mietwohnungsbereich insgesamt – für Mieterstrom, Wärmepumpen, Hausbedarfsstrom und Elektromobilität. Die gewerbesteuerliche Infizierung der Vermietungserträge durch lokale Stromerzeugung muss beseitigt werden. Die neue gewerbesteuerliche 10 Prozent- Grenze im GewStG ist zwar ein richtiger Schritt nach vorn. Leider begrenzt sie die umfassende Umsetzbarkeit von Mieterstrommodellen willkürlich“, sagte BFW-Präsident Dirk Salewski.

Lokale, nachhaltige und günstige Energie

„Wir wissen, wie es geht: Lokal, nachhaltig und günstig. Der ‚Mieterstrom‘ soll den im Wohnquartier erzeugten Photovoltaik-Strom ohne Umwege zum Mieter bringen. Der logistische Aufwand und die Kosten für die Netzdurchleitung und der organisatorische Aufwand für Lieferung und Vermarktung entfallen – für die Mieterinnen und Mieter entsteht kostengünstige, nachhaltige Energie. In Verbindung mit Wärmepumpen kann hierdurch sogar lokal Wärme erzeugt werden. Das ist nachhaltige Energie, die nicht von der Stabilität zentraler Infrastruktur abhängig ist. Die aktuelle Krisensituation zeigt uns eindringlich, wie bedeutend eine stabile, günstige und nachhaltige Versorgung ist“, so Salewski.

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