Die Groth Gruppe errichtet im Berliner Ortsteil Lichterfelde-Süd ein Wohnquartier, das hinsichtlich Innovation, Ökologie und Gemeinschaft Maßstäbe setzen wird.
Wie wollen Menschen in Zukunft wohnen? – Ein Thema, das Soziologen und Trendforscher dauerhaft beschäftigt. Wovon aber ist genau die Rede beim vielbeschworenen „Wohnen der Zukunft“? Was genau stellen sich die Menschen darunter vor?
Beim Stichwort Zukunftsfähigkeit geht es meist um Automatisierung mit Hilfe digitaler Technologien. Tatsächlich wird die Digitalisierung das Wohnen komfortabler machen. Doch wie Studien und Befragungen zeigen, geht es den Menschen perspektivisch nicht nur um das Smart Home mit intelligenter Bedienung von Fernseher, Herd und Jalousien. Digitale Technologien sind immer stärker auch gefragt, um sich zu vernetzen und das nachbarschaftliche Leben miteinander und mit allen Kultur- und Freizeitangeboten zu stärken – um sich auszutauschen und Informationen zu teilen.
Neue Technologien, ob digital oder analog, werden nicht zuletzt unentbehrlich, um Quartiere zu schaffen, die Nachhaltigkeit und Ökologie zum vorherrschenden Thema machen. Saubere Energie ist hier nur ein Stichwort. Auch die Art und die Organisation von Mobilität wird immer wichtiger, ob es sich hier um Sharing-Dienste, E-Mobilität oder ÖPNV-Angebote handelt und die Vernetzung untereinander.
Im Hinblick auf das Quartier Neulichterfelde im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf hat sich die Groth Gruppe umfassend sowohl mit den Wohnwünschen der Menschen als auch mit den technologischen Möglichkeiten für zukunftsfähigen Quartiersbau beschäftigt. Als eines der größten Neubauprojekte in Berlin, das 2.500 Wohneinheiten schaffen wird, bietet das Projekt die Dimension und die Gelegenheit, neue Wege zu beschreiten.
Das Stadtzentrum ist kein Muss mehr
Die rund 2.080 Geschosswohnungen sowie ca. 420 Reihenhäuser, in unterschiedlichen Typologien, enstehen im südlichen Lichterfelde, am Stadtrand von Berlin und am Übergang von Berlin nach Brandenburg. Die Lage bietet Potenziale, die offensichtlich sind – etwa das naturnahe Umfeld direkt vor der Haustür – aber auch solche, die sich aus der wachsenden Bedeutung des Berliner Umlands ergeben.
Denn der Stadtrand, das ist gegenwärtig zu beobachten, wird zur Mitte der Metropolenregion. Die geplante Niederlassung des Automobilherstellers Tesla im Berliner Umland ist hier eines der Startsignale. Impulse anderer Art wird der neue Flughafen Berlin-Brandenburg geben. Perspektivisch ziehen ökonomische und infrastrukturelle Leuchttürme dieser Art Ansiedlungen nach sich, die eine Lage außerhalb des Berliner Zentrums bevorzugen.
Das schließt Urbanität nicht aus; im Gegenteil kann ein Quartier außerhalb des inneren S-Bahnrings urbane Qualitäten von vornherein mitdenken und realisieren. In Neulichterfelde werden Nahversorgungs- und Infrastrukturangebote Teil des Quartiers, mit einer Schule, drei Kitas, einer Jugenfreizeiteinrichtung und mit Büro- und Gewerbeansiedelungen rund um einen Stadtplatz.
Gleichzeitig werden Familien den grünen Charakter des Standorts zu schätzen wissen, der nicht nur durch die angrenzenden Felder Brandenburgs gegeben ist. Die besondere Weidelandschaft, die den Standort prägt, bleibt erhalten und wird zur landschaftsbetonten Mitte des Quartiers.
Erholung und Naturnähe, das Aufgehobensein in einer schützenden Gemeinschaft und in einem behaglichen Zuhause: Je komplexer und fordernder die Arbeitswelt, desto stärker auch der Wunsch, im Privaten aufzutanken und Gemeinschaft ohne Stress und Konflikte zu leben. Diesen Trend nimmt Neulichterfelde auf.
Ein Stadtteilbüro übernimmt die Aufgabe, die Gemeinschaft zu unterstützen. Hilfen gibt es zum Beispiel beim Einzug, bei der Entwicklung von Teilhabeplattformen oder ehrenamtlichen Netzwerken, oder auch, wenn Betreuung vonnöten ist. Der Community-Gedanke sieht auch vor, dass die von außen angestoßenen Hilfen die Bewohner inspirieren, sich eigenständig zu vernetzen und selbst Initiativen zu entwickeln.
Es geht um Verantwortung nicht nur der Menschen füreinander, sondern auch für die sie umgebende Umwelt und Lebenswelt. Nachhaltigkeit anzustreben und zu praktizieren, ist kein Luxus (mehr), sondern der einzige Weg, um das Wohlergehen des Planeten sicherzustellen.
Innovationspartner schon bei der Planung dabei
Neulichterfelde wird hier zum Vorreiter. So wurde ein integriertes Energiekonzept für das Quartier entwickelt, das viel mehr als nur die Strom- und Wärmeversorgung umfasst. Herzstück des Konzepts ist die klimaneutrale Wärmeversorgung. Das Besondere dabei: Ein Teil der Gebäude bildet ein innovatives und komplett brennstofffreies Wärmepumpenquartier.
Weiterhin kommen zur Wärmeerzeugung biogasgetriebene Blockheizkraftwerke (BHKW) zum Einsatz, die von Solarthermie unterstützt werden. Auf den Dächern verbaute Photovoltaikanlagen speisen ein attraktives Mieterstromangebot. Alle Elemente der klimaneutralen Energieversorgung werden über eine moderne Energiedatenerfassung im „Internet der Dinge“ verbunden.
Ein Blick auf die Zahlen zeigt, welche Einsparungen hier möglich sind. Während die Wärme- und Stromversorgung für ein herkömmliches Quartier gleicher Größe etwa 6.385 Tonnen CO2 pro Jahr verursachen würde, sollen es in Neulichterfelde lediglich 139 Tonnen pro Jahr sein.
Das Thema Mobilität wird ebenso umfassend gedacht. Dabei geht es darum, unterschiedliche „saubere“ Modelle und Angebote zu kombinieren, um den konventionellen Autoverkehr im Quartier so weit wie möglich zu reduzieren. Das beginnt mit der Erprobung neuartiger Fahrgemeinschaften, das umfasst Sharing-Angebote wie Pedelecs oder E-Tretroller, und schließlich auch den Einsatz von Shuttles sowie neuartiger Fahrzeuge – ob nichtmotorisiert, elektromotorisiert oder wasserstoffbetrieben.
Bereits in der Planungsphase haben die Groth Gruppe und ihre Partner Toyota Kreditbank (Mobilität), NATURSTROM (Energie), Goldnetz (Bildung und Community) sowie BUND (Umwelt und Naturschutz) intensiv zusammengearbeitet. Jeder Innovationspartner ist Experte in seinem Bereich.
Um im Zusammenspiel die besten Ergebnisse zu erzielen, geht es darum, gemeinsam Schnittstellen zu definieren, um etwa Logistik-Hubs, sensorgesteuerte Projekte oder Quartiers-Apps für unterschiedliche Ansprüche zu entwickeln. Neulichterfelde ist so gesehen eine „interdisziplinäre“ Anstrengung, bei der alle Räder zum Nutzen des großen Ganzen ineinandergreifen.