Bedeutung der Deutschen Industrienorm

Die Bundesregierung sieht die Anwendungen der Deutschen Industrienorm (DIN) als Beitrag zum Bürokratieabbau.

Ohne Normen gebe es mehr Einzelentscheidungen und -gutachten, sodass sich der Erfüllungsaufwand vergrößere, heißt es in einer Antwort (19/21252) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/20390).

Die Abgeordneten haben sich in ihrer Anfrage besonders auf das Baugewerbe bezogen und auf mögliche Kostensteigerungen bei Bauprojekten durch Normung und Standardisierung verwiesen. Im Forschungsvorhaben „Prüfung der Kostenauswirkungen von Baunormen auf den Wohnungsbau und Einsparpotenziale – Umsetzung von Empfehlungen der Baukostensenkungskommission“ untersuche das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie den Themenkomplex. Insgesamt betreue der Normausschuss Bau rund 2.300 Normen und 265 technische Regelungen, daneben gebe es weitere relevante Normen für die Baubranche aus anderen Bereichen.

Neben dem Bund-DIN-Vertrag bestünden 32 weitere Verträge zwischen dem Deutschen Institut für Normung und den Bundesministerien, der Gesamtumfang betrage rund 1,6 Millionen Euro. Zudem erhalte das DIN etwa 6,9 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt (2019). Die öffentliche Hand sei in 45 von 69 Beiräten vertreten, eine Instrumentalisierung von Normen zur Erreichung von politischen Zielen weist die Bundesregierung allerdings zurück. Die Entscheidungsfindung erfolge im Konsens der Fachöffentlichkeit und die Anwendung von Normen sei freiwillig. Eine ausschließliche Vergabe von Normaufträgen durch staatliche Instanzen sei „fragwürdig“ und nicht zielführend.

Im letzten Jahr zählte das DIN etwa 3.000 Mitglieder, zwei Drittel davon kleine- und mittelständische Unternehmen (hib Nr. 891 vom 01.09.2020).

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