Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen bekräftigt seine Forderung an die Bundesregierung deutlich umzusteuern, angesichts der jüngsten Veröffentlichung des ifo-Instituts zur dramatischen Lage beim Wohnungsbau und den aktuellen Zahlen des Statistischem Bundeamts zu den Baumaterialpreisen.
„Es vergeht kaum eine Woche ohne dramatische Meldungen zur Lage am Wohnungsmarkt und der Lage der Unternehmen. Es kann und darf so nicht weitergehen“ erklärte BFW-Präsident Dirk Salewski in Berlin.
„Noch immer stecken viele Verantwortliche den Kopf in den Sand, um nicht die harten Konsequenzen zu sehen, die auf uns zukommen. Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung wegen des fehlenden und nicht mehr bezahlbaren Wohnraums wird deutlich zu spüren sein. Das ist sozialer Sprengstoff. Es fehlen schätzungsweise 700.000 Wohnungen! Was heute nicht geplant wird, wird in zwei Jahren auch nicht gebaut. Es reicht nicht mit einem Maßnahmenkatalog Symptome zu lindern. Es muss operiert werden, sonst ist der Patient Wohnungsbau tot. Jetzt heißt es: Runter mit allen vermeidbaren Kosten. Es muss entschieden gehandelt werden, und zwar von allen Beteiligten: Bund, Ländern, Kommunen. Wir brauchen einen echten Bau-Aufbruch“, so der BFW-Präsident.
Hier unsere Forderungen:
1. Sondervermögen Wohnungsbau
2. Neubauförderung für EH 55 mit 2% zinsvergünstigtem Darlehen
3. Wohneigentumsförderung mit angemessener Einkommensgrenze
4. Paradigmenwechsel von Energieeffizienz zu Emissionseffizienz
5. Absenkung der Grunderwerbsteuer auf investitionsfreundliches Niveau
6. Baukostensenkung durch gesetzliche Deregulierung
7. Normen auf den Prüfstand stellen und vereinfachen
8. Sonder-AfA für EH 55 (bisher EH 40 QNG)
9. Absenkung der Mehrwertsteuer für Wohnungsbau
10. Einheitliche Bauordnung in Deutschland
11. Degressive AfA ohne Hürden zur Konjunkturbelebung
12. Bauplanungsrecht vereinfachen
Zum Hintergrund:
Das Preisniveau lag im 1. Halbjahr 2023 für nahezu alle Baumaterialien über dem Niveau vor der Energiekrise, meldet heute das Statistische Bundesamt. Viele Faktoren haben zu dieser Baukrise von historischem Ausmaß geführt. Vor allem extreme Steigerungen bei den Energiekosten, gestiegene Baukosten, hohe Bauzinsen.
Viele der mittelständischen Unternehmen sind von dieser Lage stark betroffen. Die Anzahl der Stornierungen und Auftragsmangel ist enorm und so noch nie dagewesen, schreibt das ifo-Institut in ihrer „Aktuellen Lage der Wohnungswirtschaft“.