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75 Jahre BFW: Ende der Wohnungsnot und neue Krise

Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass blicken wir mit einer wöchentlichen Serie im BFW Newsroom zurück auf die wichtigsten Meilensteine der Verbandsgeschichte. Diesmal geht es um die 1970er-Jahre, die vom Ende der allgemeinen Wohnungsnot in Deutschland geprägt waren, aber auch von einer neu aufziehenden Krise.

Bereits 1969 hatte eine Kostenexplosion am Bau begonnen. Baupreise, Baustoffkosten sowie Löhne und Gehälter erreichten einen neuen Höchststand. Die Liberalisierung des Mietrechts wurde 1971 aus politischen Gründen abgebrochen und damit ein Rückschritt in Richtung Wohnungszwangswirtschaft vollzogen. Um die Mietpreise zu bremsen, wurde das Wohnraumkündigungsschutzgesetz eingeführt und das Kündigungsrecht des Vermieters eingeschränkt. Verbesserungen des Mieterschutzes und der Begrenzung der Mietkosten wurden zur einseitigen Devise der Gesetzgebung.

Nach einem für den Wohnungsbau erfolgreichen Jahr 1972 deckten sich die Zahl der Haushalte und die der Wohnungen in etwa. Die allgemeine Wohnungsnot der Nachkriegszeit war damit vorüber. Allerdings verschlechterte sich das Investitionsklima durch die Stabilitäts- und Restriktionspolitik erheblich. Die degressive steuerliche Abschreibung für den frei finanzierten Wohnungsbau war aufgehoben worden. Ab Mitte der 1970er Jahre ging das Fertigstellungsvolumen im Wohnungsbau kontinuierlich zurück. Als der Tiefpunkt 1977 erreicht war, wurde unter anderem die degressive Abschreibung wieder eingesetzt, um der rückläufigen Entwicklung im Mietwohnungsbau entgegenzuwirken.

Die freien Wohnungsunternehmen konzentrierten ihre Interessenvertretung auf die Revision des Miethöhegesetzes und auf die Beseitigung des Wettbewerbsvorteils der gemeinnützigen öffentlichen Wohnungsunternehmen. Zum Jahresende 1977 konstituierte sich eine Studiengruppe um den VFW-Vorsitzenden Kock im Bundesbauministerium, um Vorschläge für beschleunigte Baugenehmigungsverfahren zu erarbeiten. Auf Intervention des Verbandes hin wurde 1978 die degressive steuerliche Abschreibung auch den Kapitalanlegern im Rahmen der geschlossenen Immobilienfonds gewährt.

Umfassende Informationen zur Geschichte des BFW Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen und Stimmen von Mitgliedsunternehmen zum 75-jährigen Bestehen des Verbandes finden Sie in Ausgabe 2/2021 unseres Mitgliedermagazins FWW.

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