75 Jahre BFW: Die Zeit der Wohnungsnot

Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass blicken wir mit einer wöchentlichen Serie im BFW Newsroom zurück auf die wichtigsten Meilensteine der Verbandsgeschichte. Diesmal geht es um die 1950er Jahre, die politisch von Maßnahmen zur Bekämpfung der Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg geprägt waren. Die 1949 gebildete Bundesregierung sowie die drei Besatzungsmächte hatten die Wohnungszwangsbewirtschaftung eingeführt.

Die Kündigung von Bestandsmietern war faktisch verboten, Mietniveaus festgelegt und Wohnraum in Privateigentum wurde vom Staat an Wohnungssuchende vergeben. Durch diese Maßnahmen war zwar der Anstieg der Mieten gestoppt, jedoch fehlten immer noch mehr als 5,5 Millionen Wohnungen. Daraufhin wurde 1950 das Erste Wohnungsbaugesetz verabschiedet. Der Bund finanzierte innerhalb eines Jahrzehnts den Bau von insgesamt 3,3 Millionen Wohnungen. Parallel entstanden 2,7 Millionen Wohnungen durch private Investoren. Damit konnte die Wohnungsnot zunächst abgemildert werden.

Verschiedene Investitionsprogramme wurden unter dem Begriff sozialer Wohnungsbau aufgelegt, um Menschen mit geringem Einkommen mit Wohnraum zu versorgen. Zudem wurde seit den 1950er-Jahren die Wohneigentumsförderung zur weiteren wichtigen Säule der deutschen Wohnungspolitik. Sie galt für Jahrzehnte als steuermindernde Sonderinvestition und wurde erst 1996 in ein Zulagensystem überführt. Das deklarierte Ziel, über zwei Millionen Wohnungen im geförderten sozialen Wohnungsbau zu erstellen, wurde bis Ende 1956 mit 2,1 Millionen Fertigstellungen mehr als erreicht. Die freien Wohnungsunternehmen hatten daran einen erheblichen Anteil. Mehr als die Hälfte der heutigen Mitgliedsunternehmen des BFW nahmen in den 1950er-Jahren ihre Tätigkeit auf.

Der Verband freier Wohnungsunternehmen (VFW) begann damit, sich verstärkt europäisch zu orientieren und gründete gemeinsam mit europäischen Immobilienverbänden 1985 die Europäische Union der Freien Wohnungsunternehmen U.E.P.C. (Union Européene des Promoteurs-Constructeurs).

Umfassende Informationen zur Geschichte des BFW Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen und Stimmen von Mitgliedsunternehmen zum 75-jährigen Bestehen des Verbandes finden Sie in Ausgabe 2/2021 unseres Mitgliedermagazins FWW.

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