Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass blicken wir mit einer wöchentlichen Serie im BFW Newsroom zurück auf die wichtigsten Meilensteine der Verbandsgeschichte. Diesmal geht es um die 1990er-Jahre, in denen die Wohnungsmärkte und die Wohnungspolitik erneut vor große Herausforderungen gestellt wurden.
Angesichts der kommenden Wiedervereinigung von BRD und DDR veranstaltete der BFW im Jahr 1990 den „Deutsch-Deutschen Fachkongress für die Immobilienwirtschaft“ in Berlin. Ost- und westdeutsche Unternehmen konnten dort erste Kontakte knüpfen. In den Folgejahren begünstige Ost-West-Migration die westdeutschen Wohnungsmärkte. Dort wurden Programme des sozialen Wohnungsbaus aktiviert, während Teile des ostdeutschen Wohnungsmarktes vor immensen Problemen standen. Das Wohngeld wurde auf Ostdeutschland ausgedehnt.
Debatten entstanden vor allem um die Eigenheimförderung. Die Subvention erreichte 1996 mit 12,8 Milliarden Euro den höchsten Wert an jemals gezahlter staatlicher Unterstützung in der Bundesrepublik. Diese Entwicklung führte zu einer Reform der Möglichkeit zur Absetzbarkeit der Eigenheimkosten vom zu versteuernden Einkommen. Ein deutlicher Konjunkturabschwung prägte die Immobilienbranche. Durch hohe Sonderabschreibungsmöglichkeiten für Investitionen in den Mietwohnungsbau kam es zu starken Angebotsüberhängen.
In Ostdeutschland setzte ein Wohnungsbauboom ein, der in seiner Intensität dem westdeutschen Bauboom Anfang der 1970er-Jahre gleichkam. Die grundsätzliche positive Wirkung der Sonderabschreibung verlor jegliche Wirkung durch nicht zielgerichteten Einsatz. Trotz massiver Kritik des BFW wurden im Rahmen des Jahressteuergesetzes 1996 die degressive Abschreibung für den Mietwohnungsbau sowie die Sonderabschreibungen für den Mietwohnungsbau in den neuen Bundesländern abgeschafft.
Umfassende Informationen zur Geschichte des BFW Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen und Stimmen von Mitgliedsunternehmen zum 75-jährigen Bestehen des Verbandes finden Sie in Ausgabe 2/2021 unseres Mitgliedermagazins FWW.
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